"Ich möchte verreisen, fühle mich hier nicht mehr wohl, möchte anderwso sein, nicht wegziehen für immer, ich möchte weggehen und zurückkommen können.
Möchte verreisen, neue Eindrücke zu erhalten, Leben aus andrer Perspektive betrachten, verwischten Bildern der Erinnerung neue Farbe verleihen.
Ob sie hier auch so schön sind wie dort?
Schaue dem Regen zu, der manchmal in Schnee übergeht, doch egal ob Regenwand oder Schneegestöber, dahinter ist es grau.
Guck mir mein Leben an, manchmal von einem Hauch Bunt überzogen, manchmal tiefschwarz schillernd, doch dahinter ist es grau.
Schau mich an."
Verkriechen.
Lesen:
"Es wundert mich manchmal, wie bereit ich alles Erwartete aufgebe für das Wirkliche, selbst, wenn es arg ist."
Grübeln.
"Ich will nicht das Erwartete aufgeben, auch nicht für das Wirkliche, selbst wenn es nicht arg ist. Ich will das Erwarten aufgeben, da ich das Warten leid bin.
Ich möchte meinen Kopf ablegen, dorthin, wo er willkommen ist. Nicht auf´s Kissen oder Stofftier, denen ist es egal.
Ich möchte mich ausruhen können, wo meine Müdigkeit als meine Müdigkeit akzeptiert wird, und nicht augenverleiernd als Faulheit interpretiert.
Ich möchte sagen können, ich bin so traurig und müde, und jemand sollte mich ansehen, mir über den Kopf streichen und sagen Ruh Dich aus, ich pass auf. Und nicht mich ins Bett schicken."
Spätbemerktes Weinen.
Zuviel Rauch im Zimmer?
"Jemand sollte fragen he, warum bist Du traurig? und nicht feststellen, daß zuviel Rauch im Zimmer ist."
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Sonnenschein.
Rausmüssen.
Gedanken an die Freundin:
"Vielleicht fliegt mir beim Laufen auch ein Zitronenfalter in´s Gesicht?
Draussen sein.
Weiterdenken.
"Was könnte geschehen, was sollte geschehen, womöglich treff ich den Osterhasen. Oder noch besser den Nikolaus. Mein Weltbild wäre auf den Kopf gestellt und ich hätte zur Abwechslung mal was zum Nachdenken.
Nein, ich wünsch mir für heute einen Zitronenfalter oder einen Regenbogen oder ein Lächeln eines fremden Menschen."
Dicke schwarze Wolken.
Erste Tropfen nicht mehr fern.
Das Grau erahnbar, ganz nah schon ist es bereit, wiederzukommen, war nie weg, nur versteckt hinter´m Regenbogen, dem gewünschten.